Was macht eine Volleyball-Mannschaft, die mit nur sechs Mann und ohne etatmäßigen Mittelblocker und ohne Libero zum Auswärtsspiel anreisen muss? Sie gewinnt.
So erging es den TVE-Herren am vergangenen Samstag, als Sie gegen die SG Sennestadt/Oerlinghausen antraten. Die Liste der ausgefallenen Spieler wurde nicht erst mit der Absage von Marius Hemesath am Freitag immer länger. Und so musste im Spiel mächtig improvisiert werden. Libero Fabian Bitter wurde neben Jan Reidegeld kurzerhand zum Mittelblocker, Maximilian Grüter kam dafür zunächst über außen, Trainer Maik Bruns gab sein Spielercomeback auf der Diagonalposition,Michael Gellenbeck dirigierte für Maik Bruns an der Seitenlinie.
Doch die große Rochade trug zunächst keine Früchte. Viele Angriffe landeten nicht im Ziel und es gab Schwierigkeiten in Block und Feldabwehr. Insgesamt waren Abstimmung und Konzentration bis dahin nicht siegfähig. Und so bekamen die Emsdettener Männer im ersten Satz mit 16:25 mächtig auf die Mütze.
Im zweiten Satz wurde umgestellt. Bruns ging über die Mitte, Grüter wieder auf seine angestammte Diagonalposition, Reidegeld auf die Außenbahn. Und sofort lief es besser. Ein ums andere Mal gelang es jetzt, dem zuvor gefährlichen Sennestädter Außenangriff den Zahn zu ziehen, auch die anderen gegnerischen Mannschaftsteile zogen zunehmend den Kürzeren gegen jetzt voll motivierte Emsdettener. Die wiederum sahen ihre Chance in guter Laune und Zusammenhalt. Jeder Punkt wurde wie ein Sieg gefeiert und so wendete sich das Blatt.
Die Sätze zwei bis vier standen fast durchgehend unter Kontrolle des TVE. Sennestadt/Oerlinghausen spielte zunehmend unkonzentrierter, die konditionellen Probleme waren kaum zu übersehen. Und Emsdetten nutzte die sich bietenden Chancen gnadenlos aus. Allzu oft ließ die SG vor allem die Außen- und Diagonalangriffe auf Emsdettener Seite gewähren, zu selten gelang es ihnen, den Doppelblock gut zu postieren – und das trotz einer eher schwachen Annahme auf Seiten des TVE. Souverän holten sich die Männer um Kapitän Jan Reidegeld die weiteren Sätze schließlich mit 25:18, 25:17 und 25:19.
Der letzte Pfiff des Schiedsrichters ertönte dann knapp eineinhalb Stunden nach dem Anpfiff und besiegelte den 3:1-Sieg, der – so ganz nebenbei – den TVE sicher außerhalb der Abstiegsrelegation brachte. Den Emsdettenern war das Grinsen nach Spielende nicht mehr aus dem Gesicht zu nehmen.
Der TVE-Kader: Fabian Bitter, Maik Bruns, Maximilian Grüter, Dirk Klinke, Hanno Lüttmann, Jan Reidegeld
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